Das Sammeln der ersten Eindrücke aus der Berufswelt

Ein Orientierungspraktikum dient dazu, herauszufinden, welcher Berufszweig oder welche Branche, die passende für einen Berufseinsteiger ist. Generell wird somit jedes reguläre Praktikum, ob Schüler- oder Schnupperpraktikum, als Orientierungspraktikum definiert. Die gesammelten Erlebnisse und Erfahrungen gelten als weitreichende Reflexionen für den gewählten Berufswunsch. Sollte man den Wunsch hegen, später einmal ein Lehramt zu bekleiden, ist das Besuchen eines Orientierungspraktikums sogar eine verpflichtende Mindestanforderung. Dies gilt auch für andere Studiengänge. Im Orientierungspraktikum kann eine vom Studiengang abhängige Mindestzeit gefordert werden. Der positive Aspekt eines Orientierungspraktikums ist die vorzeitige Feststellung, ob die Festlegung der Studienrichtung und die anschließende Laufbahn die adäquate ist.

Stellt das Orientierungspraktikum ein freiwilliges Praktikum zur eigenen Orientierung dar, kann man Dauer und Umfang selbst bestimmen. Sollte es als Voraussetzung für einen bestimmten Studiengang gelten, muss man sich unbedingt rechtzeitig mit der zugehörigen Studienordnung auseinandersetzen. Selbst wenn man am Ende des Orientierungspraktikums keinen festen Entschluss fassen kann oder der zuvor vielversprechende Berufswunsch doch nicht mehr in die eigene Lebensplanung passt, ist dies ein sehr positives Ergebnis. Denn es ist deutlich besser, sich vor dem Beginn einer Ausbildung gegen einen Studiengang oder Beruf zu entscheiden, als während dessen oder sogar erst kurz vor dem Abschluss.

Ein Orientierungspraktikum kann bei der Berufswahl helfen

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Das Orientierungspraktikum als praktische Entscheidungshilfe

Ein Orientierungspraktikum ist auch sehr empfehlenswert, wenn man noch gar keine Vorstellung davon hat, was genau man nach dem Schulabschluss machen soll. Man hat so die Möglichkeit, erste Eindrücke zu sammeln und den Prozess der Entscheidungsfindung erheblich zu unterstützen. Es ist vorteilhaft, mehr Klarheit über einen Traumberuf zu erlangen. Die Dauer des Praktikums sollte dabei kein Hindernis sein. Jedoch sollte man sich präzise für eine Branche entscheiden, die einen interessiert, um konkrete Details über den Arbeitsalltag zu sammeln. Eventuell besteht auch die Möglichkeit, von den Erfahrungen anderer Auszubildender und Mitarbeiter zu profitieren. Interessant ist es zu wissen, wie man in die jeweilige Branche erfolgreich einsteigen kann. Dafür gilt es zu hinterfragen, welche Studiengänge oder Ausbildungsarten existieren und welche Abschlüsse für den Wunschberuf erforderlich sind.

Ein erfolgreich abgeschlossenes Orientierungspraktikum kann schon im Vorfeld die zukünftige Stellensuche positiv beeinflussen. Zunächst einmal dient es natürlich dem Knüpfen von Kontakten in der Branche. Außerdem macht eine positiv bewertete Praktikumserfahrung einen sehr guten Eindruck in jeder Bewerbung. Ebenfalls zu empfehlen sind selbstverständlich Jobmessen, bei denen man ebenfalls erste, kleine Eindrücke von möglichen Ausbildungsberufen erhalten kann.

Orientierungspraktikum während und nach der Studienzeit

Ein Studiengang eröffnet grundsätzlich viele verschiedene Türen, eventuell sogar in diversen Berufsfeldern. Daher ist es ein großes Plus, bereits während der Studienzeit auszupendeln, welches Berufsfeld und sogar welche Stellenbeschreibung in Frage kommen. Die Semesterferien oder freie Zeiträume während des Studiums bieten eine ideale Möglichkeit für ein förderliches Orientierungspraktikum. Selbst wenn man feststellt, dass das ausgewählte Berufsfeld eigentlich überhaupt nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, hat man gewonnen und kann sich noch rechtzeitig umorientieren.

Auch nach dem Studium ist es oftmals unumgänglich, sich neu zu orientieren. Abhängig von der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt ist es eventuell nicht möglich, eine gewünschte Stelle zu erhalten. So muss man gezwungenermaßen nach anderen Alternativen suchen. Ein Orientierungspraktikum kann so helfen, neue Wege und Möglichkeiten zu eröffnen und einen erfolgreichen Einstieg in einen Beruf zu schaffen, in dem man sich wohl fühlt.

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