Werte und Normen als Grundkursfach in der Abiturstufe

Das Fach Werte und Normen wird in manchen Bundesländern auch als Ethik bezeichnet. Eingeführt wurde das Fach vor ungefähr dreißig Jahren als Alternative zum Religionsunterricht. Das Fach Werte und Normen beschäftigt sich mit praktischen Philosophien und vermittelt den Schülern Kompetenzen, um der gesamten Gesellschaft mit Verständnis zu begegnen. Diskutiert werden im Grundkurs Werte und Normen sowohl Fragen zu unterschiedlichen Weltanschauungen als auch zu den Religionen. Das Fach Werte und Normen als Grundkurs wird mit zwei Wochenstunden bedacht, in welchen die Schüler und Schülerinnen bei der Selbstfindung und bei der Integration in die Gesellschaft unterstützt werden sollen. Antworten zu Fragestellungen über den Umgang mit anderen Religionen, mit Gewalt, mit dem Eigentum und der Privatsphäre anderer werden anhand von Normen und Werten gefunden. Es werden Werte und Normen behandelt, die aus religiösen Traditionen und den Grundzügen der Weltreligion stammen. Zudem werden bestehende und mögliche Werte und Normen in Bezug auf die Gesundheit, die gesellschaftliche und politische Ordnung, den Frieden und die Toleranz thematisiert.

Neben Religion ist Werte und Normen ein beliebtest Fach im Abitur

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Die Vermittlung der Kompetenzen und Inhalten im Fach Werte und Normen

Im Grundkurs Ethik werden Werte und Normen auf Basis weltanschaulicher Neutralität vermittelt. Dem Lehrer für das Fach Werte und Normen ist es untersagt, den Schülern eine bestimmte Glaubenshaltung oder politische Meinung nahezulegen. Der Sinn des Werte und Normen-Unterrichts liegt vielmehr darin, die Schüler in der eigenen Meinungsfindung zu unterstützen, unabhängig von der Religion und dem Glauben der Schüler. Es wird gelehrt, dass die eigene Meinung jedoch im Rahmen der Werte und Normen einhergehend mit Toleranz und Akzeptanz der Gesellschaft liegen sollte.

Themen des Werte und Normen Unterrichts in der Sekundarstufe Zwei

Im Werte und Normen Unterricht wird die Thematik des demografischen Wandels bezüglich der Themen des Alters und der individuellen Sorgen und Ängste diskutiert. Es werden durch den Lehrer wichtige Definitionen und Aspekte der Werte und Normen bezüglich des demografischen Wandels entwickelt, jedoch wird der Schüler dazu angeregt, sich eine persönliche Definition unter Einbeziehung der fachlichen Aspekte zu erstellen. Der Wandel der Zeit sowie der Werte und Normen und was die Menschen in der modernen Gesellschaft damit verbinden,werden im ersten Semester der Abitur-Qualifikationsstufe diskutiert.

Ein weiteres sehr einschlägiges Thema im Werte und Normen-Grundkurs ist das Böse. Es wird versucht, jeden Schüler eine individuelle Definition des Bösen erstellen zu lassen und dessen Facetten zu beschreiben. Um diesen Vorgang zu erleichtern, wird der Bezug zu Werten und Normen aus der Vergangenheit hergestellt. Dabei entsteht meistens eine Debatte darüber, ob ein Mensch von Natur aus böse ist oder durch gesellschaftliche Einflüsse böse wird. Methodisch diskutiert und erörtert werden im Werte und Normen-Unterricht auch Gesetze und Gebote. In Verbindung mit dieser Thematik kommt unweigerlich der Begriff der Gerechtigkeit im Werte und Normen-Kurs ins Gespräch. Gerechtigkeit spielt eine umfassende Rolle im Alltag, im Beruf, in der Schule sowie in Familie und Freizeit. Vom Lehrer angeregt entstehen im Werte und Normen-Unterricht Diskussionen und Argumentationen über diese Thematiken. Die Schüler werden somit in ihrem Selbstvertrauen und in ihrer Reflexionsfähigkeit sowie ihrer Redefreiheit gestärkt.

Werte und Normen im Religionsersatzunterricht zu vermitteln, spielt eine tragende Rolle für die Zukunft. Der Grundkurs vermittelt den Schülern Glück als Sinn und Lebensziel, doch um glücklich zu sein, muss man die Werte und Normen der Gesellschaft achten und sich dennoch an seinen individuellen Maximen orientieren.

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